Donnerstag, 26. März 2015

Korruptionsskandal in Spanien: 40 Verdächtige werden angeklagt

Die Vorwürfe lauten Bestechung oder Geldwäsche. Dutzende spanische Politiker müssen nun vor Gericht. Sie alle gehören der Regierungspartei um Ministerpräsident Mariano Rajoy an. Der Schlüsselfigur der Affäre drohen 110 Jahre Haft.
Madrid - Mehr als fünf Jahre haben die Untersuchungsrichter ermittelt, nun steht fest: 40 Verdächtigen wird wegen eines Korruptionsskandals der spanischen Regierung der Prozess gemacht. Mehrere Mitglieder der konservativen Volkspartei des Ministerpräsidenten Mariano Rajoy hatten sich jahrelang mit Schmiergeldern ein schönes Leben gemacht.

Der Untersuchungsrichter Pablo Ruz ordnete an, dass drei ehemalige Schatzmeister der Partei, mehrere Ex-Bürgermeister, frühere Kommunalpolitiker und Unternehmer auf die Anklagebank müssen. Ihnen wird vorgeworfen, sich jahrelang lukrative öffentliche Aufträge in Gemeinden gesichert zu haben, vor allem in den Regionen Madrid und Valencia. Der Ermittlungsrichter ordnete an, dass die Beschuldigten eine Summe von insgesamt knapp 450 Millionen Euro als Sicherheit hinterlegen müssen - mit dem Geld sollen eventuelle Schadenersatzansprüche beglichen werden.

Der Unternehmer Francisco Correa soll die Schlüsselfigur der Affäre sein, die als einer der größten Korruptionsskandale in der spanischen Politik gilt. Für ihn fordert die Staatsanwaltschaft eine Haftstrafe von rund 110 Jahren. Für den früheren Schatzmeister der Volkspartei, Luis Bárcenas, forderte sie 42 Jahre Haft. Die Beschuldigten sollen sich unter anderem in Sachen Betrug, Beamtenbestechung, Vetternwirtschaft, Geldwäsche und Steuerhinterziehung strafbar gemacht haben. Quelle: spiegelonline kry/dpa

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